Wir schreiben den 30. September 2025 – es ist 17:30 Uhr und die Stadtratssitzung beginnt. Neben Beschlüssen zu neuen Gebühren bei Stadtführungen und im Museum, standen Informationen zum Flächennutzungsplan und die Nachfassung der Beschlüsse zur Stellplatzsatzung und Spielplatzsatzung auf der Tagesordnung. Der öffentliche Teil war entsprechend kurz und wurde quasi erst interessant, als die Fragestunde begann.
Hier hat unser Mandatsträger Martin Winkler nämlich einmal mehr nach dem aktuellen Stand zur Obdachlosenbetreuung in Roth gefragt. Das Projekt mit einer zweijährigen Testphase endet im November, die Stelleninhaberin ist bereits seit einigen Monaten abwesend und es geht – trotz vielfacher Nachfrage beim Landratsamt und bei der Stadt – irgendwie nichts voran.
Noch vor einigen Wochen war die Idee im Raum gestanden, dass die Obdachlosenarbeit mit einer Stelle besetzt wird, welche in Teilen vom Landratsamt und in Teilen von der Stadt Roth gezahlt wird – trotz voller Zuständigkeit beim Landratsamt. Dieser Plan scheint nun der Vergangenheit anzugehören. Laut ersten Bürgermeister, könnte das Landratsamt dem Ganzen hier einen Strich durch die Rechnung machen.
Das wäre kurzgesagt ziemlicher Mist. Sollte sich die Aussage bestätigen und eine Betreuung im Amt der Plan sein, ist dieser bereits jetzt zum Scheitern verurteilt.
Obdachlosen helfen, bedeutet erst einmal die Betroffenen kennenzulernen und zuzuhören. Eine Stundenerhöhung im Büro, ohne regelmäßige und nennenswerte Präsenz vor Ort, sowie fehlender sozialpädagogischer Ausbildung kann nicht funktionieren. Die Arbeit mit Menschen benötigt vor allem eine Vertrauensbasis, ohne Beziehungsarbeit fehlt diese.
Sofern die Aussage sich also bewahrheitet versprechen wir uns dafür einzusetzen, dass professionell vor Ort betreut wird – nicht vom Amt aus.