Meine sehr geehrten Damen und Herren, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister!
Meine Rede steht unter dem Motto „veni vedi vici, ich kam, ich sah, ich siegte“.
Ich möchte meine Rede mit einer Danksagung beginnen: Ich möchte mich zunächst bei meiner Fraktion bedanken, die immer mit Nibelungentreue hinter mir stand. Ihr seid mein Fels in der Brandung, meine Burg. Ich danke Martin Sonneborn, größter Vorsitzender aller Zeiten, als dessen Erfüllungsgehilfe ich mich gern bekenne; Leo Fischer, der im Handstreich alle Vorwürfe bezüglich der Überschreitung der Grenzen der Satire aus der Welt geschafft hat; der Uli-Hoeneß-Stiftung für erfolgreiches Elfmeterschießen und finanzpolitische Ehrlichkeit; meinen Eltern, die mich zur Welt gebracht haben; Lennart Lein, unserem Pressesprecher, der alle Mühen, aber keine Kosten scheut, um der Vernunft und somit letztlich der PARTEI zum Erfolg zu verhelfen. Dankend erwähnen möchte ich auch unseren PARTEI-Vorsitzenden Juri Siebold, Trinker aus Leidenschaft, und all das Gemüse, das prinzipienlos genug war, um uns zu wählen; und natürlich danke ich allen, die heute extra angereist sind, die meinen fachmännischen Verstand und mein verboten gutes Aussehen schätzen. Politik darf auch mal sexy sein.
Zur Sache: Der Haushalt. Stellen wir uns für einen Augenblick dumm. Das wird insbesondere dem ein oder anderen in diesem Raum – es wäre unter meiner Würde und unter der Würde dieses honorigen Gremiums, sie namentlich zu nennen, auch wenn sie alle wissen, wen ich meine – nicht besonders schwer fallen. Stellen Sie sich einmal vor, der Haushalt wäre eine Espressomaschine. Ist zu wenig Druck drauf, wird der Espresso lasch und madig; wird jedoch zu viel Druck angewandt, wird Espresso bitter und man liegt die ganze Nacht zitternd wach. Dabei ist Schlaf ein Menschenrecht, auch wenn Ihnen von der Grünen-Fraktion das nicht gefallen mag.
In dem vorgelegten Haushaltsentwurf finden sie viele Zahlen. Aber ich frage Sie: Wo bleiben denn die Menschen? Hinter jeder dieser Zahlen steht ein menschliches Schicksal. Alle Fraktionen, und das muss man in dieser Deutlichkeit einmal sagen, streiten sich hier um Zahlen, während wir von der PARTEI uns stets und ausschließlich um die Menschen da draußen gekümmert haben. Daher bitten wir Sie eindringlich: Lassen Sie ihre Ideologie zu Hause, springen sie über ihren Schatten, lassen sie ihr Parteibuch Parteibuch sein, lassen sie [Freiburg] die Freiburger Bürger nicht im Regen stehen und stimmen sie für diesen Haushalt.
Wir haben unsere beträchtliche Macht ausgenutzt und dem Haushalt unseren Stempel aufgedrückt. Keiner unserer Anträge wurde abgelehnt. Ich wiederhole: keiner. Wenn das nicht für kommunalpolitschen Erfolg steht, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, ich wiederhole: Mein Ehrenwort, dass auch in Zukunft keiner unserer Anträge abgelehnt wird.
Lassen sie mich die finanzpolitische Analyse der Parteikommission Finance, Acquisition and Beverages folgendermaßen auf den Punkt bringen: Linke-Tasche-Rechte-Tasche! Konsolidierung – schön wär’s! Sparen? Fehlanzeige! Strategische Gestaltung der Zukunft durch vorausschauende, nachhaltige und vernünftige Finanzpolitik? Pustekuchen! Die Stadt gibt zwar Geld aus, aber wieviel nimmt sie ein? Diese Frage muss erlaubt sein! Wo soll das hin führen? Wenn jeder so haushalten würde wie wir, ich frage sie meine Damen und Herren, wo kämen wir da hin? Das wäre ja noch schöner! Da kann ja jede_r kommen! Und wer denkt eigentlich an unsere Kinder? Ich rufe Ihnen zu: Keine Querpässe im eigenen 16er.
Als wir von der PARTEI uns entschlossen haben, in Freiburg die Macht zu übernehmen, hatten wir eine Vision. Heute wird diese Vision Wirklichkeit. Und ich glaube nicht, dass die, die damals gelacht haben, heute immer noch lachen. Zeigen Sie, dass die den Machtanspruch der PARTEI anerkennen: Stimmen Sie zu! Eine Stimme für diesen Haushalt ist eine Stimme für die Vernunft und für Mich! Es geht um die Zukunft unserer Kinder! Ich bedanke mich schon jetzt für ihr Vertrauen.