Mitten im Monat und wir machen eine Stadtratspost?! Das liegt daran, dass am 08.04.2025 eine Umwelt- und Stadtplanungssitzung war und dabei ist etwas Witziges passiert, was wir nicht vorenthalten wollen.
Auf der Tagesordnung stand unter anderem die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit nach §3 Abs. 1 BauGB (…). Klingt sperrig, heißt letztendlich aber nichts anders, als dass wir am Westring West ein neues Wohngebiet errichten wollen und hierzu verschiedene Stellen die Möglichkeit hatten, Ihre Anregungen und Kritiken zu äußern. Auf knapp 77 Seiten berichten dann bspw. der Bund Naturschutz, die Telekom oder Privatpersonen was sie an dem aktuellen Plan stört und was geändert werden soll. Das Gremium nimmt diese Empfehlung dann an oder lehnt diese ab.
So begab es sich nun, dass auch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Anmerkungen abgegeben hat, unter anderem, dass das kleine Wäldchen in der Mitte der Wohnfläche als „Wald“ festgesetzt wird. Somit wird dieser unantastbar und bleibt im Wohngebiet bestehen. Eine gegenteilige Anmerkung hatte das Landratsamt Roth. Für das Krankenhaus sollte ein Waldstück weiter südlich entfernt werden, da hier Parkplätze für die Mitarbeitenden des Krankenhauses hinkommen sollen.
Nun hatte der Ausschuss selbstverständlich konsequent gehandelt: Unser Mandatsträger war dafür, den mittigen Wald zu bebauen, damit hier möglichst effizient viel Wohnraum geschaffen wird und sich die Kosten des Gebietes auf mehr Wohneinheiten verteilen – kein Wald mehr, aber mehr Wohnungen. Das Gremium war in der Mehrheit gegen diese Idee und für den Erhalt des „wertvollen Naherholungsgebietes“.
Selbstverständlich wurde diese Logik dann auch bei den Parkplätzen angewandt – nicht. Denn als es darum ging diese Waldfläche (welche größer ist) zu entfernen, waren plötzlich alle dafür. Es gab weder Vorschläge über ein mehrstöckiges Parkhaus zur Flächeneinsparung noch andere Kritiken über die Beseitigung des wertvollen Waldes – von keine der Parteien im Ausschuss. Somit wurde der Parkplatz einstimmig angenommen.
Wir stellen fest: Parken bleibt wichtiger als Wohnen. Das Muster kennen wir ja bereits.
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