Rödinghausen – Das Las Vegas der Bedeutungslosigkeit
Du wohnst in Rödinghausen? Das allein qualifiziert dich für Die PARTEI.
Willkommen in Rödinghausen, dem Ort, der so spannend ist wie eine Butterstulle ohne Belag – aber mit sehr viel Stolz drauf. Hier pulsiert das Leben – allerdings im Ruhepulsbereich.
Dieser ostwestfälische Geheimtipp (weil ihn selbst Google Maps manchmal ignoriert) ist der perfekte Ort, wenn du mal richtig abschalten willst. Nicht nur mental – auch dein Handy macht hier schlapp, denn das Mobilfunknetz hat beschlossen, Rödinghausen als weißen Fleck auf der Landkarte zu behandeln. Selbst Funkmasten schauen nur aus Mitleid vorbei.
Was macht man hier?
Warten. Auf den Bus. Auf besseren Empfang. Auf das Leben.
Oder man geht „spazieren“, was in Rödinghausen bedeutet, dass man einmal ums Dorf läuft und am selben Ort wieder landet – nur deprimierter.
Kulturell?
Klar! Es gibt… äh… Dinge. Zum Beispiel das alljährliche „Höhepunktlose Dorffest“, bei dem sich 37 Menschen treffen, um kollektiv zu vergessen, warum sie gekommen sind.
Die musikalische Untermalung liefert wie immer DJ Werner mit seiner USB-Stick-Playlist aus 2003. Und das ist das neue Zeug.
Wirtschaftlich?
Hier steht der Fortschritt noch im Stau – falls überhaupt jemand Auto fährt. Denn wenn du Pech hast, fährt der Bus nur an Tagen, die mit „x“ enden. Aber keine Sorge: Die Industrie boomt! Irgendwo im Gewerbegebiet steht eine Lagerhalle, in der angeblich etwas passiert. Keiner weiß was, aber das muss reichen.
Bildung?
Gibt’s. In Form einer Schule, deren Hauptaufgabe es ist, junge Menschen auf ihre spätere Karriere in Bielefelds Vororten vorzubereiten. Rödinghausen: Wo Träume hingehen, um ein bisschen auszuruhen.
Fazit:
Rödinghausen ist nicht tot – es riecht nur schon ein bisschen danach.