Zeitung: Die PARTEI Bremerhaven will auch im Bundestagswahlkampf 2017 antreten. Welche Chancen rechnen Sie sich aus?
Jens Schönig, Großer Vorsitzender: Nach unserem erdrutschartigen Wahlsieg bei der Stadtverordnetenwahl 2015 und unseren großen Erfolgen in der täglichen politischen Arbeit, rechnen wir mit 100 % plus X!
Zeitung: Was zählen Sie zu Ihren größten Erfolgen?
Jens Schönig, Großer Vorsitzender: Die Verhinderung der Landespolizei und den Bau des Fußgängertunnels nach Helgoland, als touristisches Großprojekt. Und die Renovierung des Oberbürgermeister-Büros.
Darüber hinaus sorgt unsere sehr gute Stadtverordnete immer wieder für tiefe Einblicke ins Bremerhavener Politikgetriebe. Das ist zwar manchmal so gruselig wie die Zombieapokalypse, aber Transparenz ist uns wichtig!
Zeitung: Wie zufrieden sind Sie mit unserem derzeitigen Oberbürgermeister?
Jens Schönig, Großer Vorsitzender: Ich bedanke mich für die Frage und möchte eine andere beantworten: Wir setzen uns dafür ein, dass das Columbus-Center Weltkulturerbe wird!
Zeitung: Nun zur Bundespolitik. Die PARTEI Bremerhaven stellt einen Direktkandidaten vor, der aus Bremen Nord kommt. Wie kommt das?
Jens Schönig, Großer Vorsitzender: Wir sehen das als Wiedergutmachung gegenüber den Bremern im Wahlkreis II an. Die mussten über Jahrzehnte Uwe Beckmeyer wählen und die meisten Bremer haben gar nicht gemerkt, dass der Bremerhavener ist!
Zeitung: Was qualifiziert den Kandidaten Ralf Peter Balke?
Jens Schönig, Großer Vorsitzender: Er kann lesen und schreiben und er hat keinen Schufa-Eintrag. So grenzen wir uns deutlich von der AfD ab!
Zeitung: Als Spitzenkandidat hat Die PARTEI Serdar Somuncuaufgestellt. Warum ein Türke?
Jens Schönig, Großer Vorsitzender: Wir orientieren uns da an einem Erfolgsmodell, das in der Türkei schon seit Jahrhunderten funktioniert!
Zeitung: Serdar Somuncu fordert unter anderem ein Kopftuchverbot. Wie stehen Sie dazu?
Jens Schönig, Großer Vorsitzender: Wir finden das richtig! Herstellung, Vertrieb, Gebrauch und Besitz (auch in kleinen Mengen) sollen unter Strafe gestellt werden. Ich habe meiner Oma schon den Tipp gegeben, ihre Kommoden auszuräumen!
Zeitung: An anderer Stelle hat Ihr Kanzlerkandidat aber auch die Möglichkeit einer „Kopftuchpflicht“ in den Raum gestellt. Was denn nun?
Jens Schönig, Großer Vorsitzender: Ja zum Kopftuch, nein zum Kopftuch! Wenn wir eine Kennzeichnungspflicht für Identitäre und militante Reichsbürger einführen, wäre das Kopftuch unsere erste Wahl!
Zeitung: In Ihrem Wahlprogramm fordern Sie „Bremen renaturieren“. Glauben Sie, dass Sie bei den Bremern damit punkten können?
Jens Schönig, Großer Vorsitzender: Wir setzen da ganz auf die normative Kraft des Faktischen. Wenn wir sie erstmal umgesiedelt haben, werden sie es schon mögen. Wir brauchen einfach Ausgleichsflächen, für den geplanten Weltraumbahnhof Luneort. Was liegt da näher, als Bremen der Natur zurückzugeben?
Zeitung: Herr Schönig, eine letzte Frage. Sehen Sie Ihre politische Zukunft in Berlin?
Jens Schönig, Großer Vorsitzender: Wohl eher nicht. Nach dem Wahlsieg gehe ich wahrscheinlich mit dem Botschafter Jan Böhmermann in die Türkei. Berlin ist mir zu provinziell!