Mauer des Monats

In dieser neuen Kolumne wird jeden Monat eine Mauer unserer Wahl vorgestellt, denn wir wollen keine Mauer ausgrenzen oder an die Wand stellen. Um die fachliche Richtigkeit dieser Kolumne zu gewährleisten, entsteht sie in Kooperation mit Florian Bethe, dem Architekten der Mauer der Liebe.


G20 in der Uckermark

Auch diesen Monat präsentiert Die PARTEI Martin-Sonneborn-Stadt wieder ein Mauerbauprojekt ihrer Wahl und diesen Monat wird das Thema „G20“ behandelt. Die Bilder, die von diesem Gipfel bleiben, sind Bilder der Gewalt, für die sich Demonstranten und Polizei gegenseitig die Schuld geben. Die PARTEI findet, dass ein G20 Gipfel in einer deutschen Großstadt, in der es ohnehin sehr schnell zu Konflikten und Ausschreitungen zwischen Autonomen und Polizei kommen kann, eine äußerst dumme Idee gewesen ist, denn man hätte einen solchen Gipfel überall veranstalten können und dazu nicht die Stadt Hamburg nehmen müssen. Zum Beispiel hätte man auch einfach ein 87.000 Quadratmeter großes Stück Land in der Uckermark aufkaufen können und eine Mauer herum bauen: Diese hypothetische Mauer werden wir heute betrachten.

Vorweg natürlich wieder die Preise der Baustoffe, die sich am normalen Marktpreis orientieren: Je Tonne Kalkstein, denn die Mauer soll ja nicht nur stabil stehen, sondern auch ästhetisch die Uckermark verschönern, wird ein Preis von 200 Euro anfallen, für jeden Kubikmeter Beton werden 100 Euro gezahlt und jede Tonne Naturstein-Verlegemörtel kostet 330 Euro. Alle Baustoffe werden natürlich im Vorfeld von PARTEI-eigenen Gutachtern in Augenschein genommen und ihre sehr gute Qualität sichergestellt, denn der Mauerbau liegt uns als PARTEI im Blut. Pfusch am Bau wird es mit uns nicht geben!

Nun zu den Maßen der Mauer: Die Grundfläche des Gebiets beträgt 87.000 Quadratmeter, was in etwa der Ausstellungsfläche des Hamburger Messegeländes entspricht. Da das Gelände natürlich einer in der Natur auftretenden Form entsprechen soll, wird die Form des Quadrats gewählt, woraus sich eine Mauerlänge von 1179,83 Metern ergibt, zusätzlich ist die Mauer 4 Meter hoch, 3 Meter breit und erhält ein Fundament von 2 Metern Tiefe. Gemauert wird von 300 Hundertschaften Maurern aus Berlin, die sich zuvor durch Party-Exzesse abseits der Baustelle verdient gemacht haben und einen Stundenlohn von 50 Euro erhalten, denn Party-Exzesse sind nicht billig.

Kommen wir zum Fundament: Es hat ein Volumen von 7078,98 Kubikmetern und bringt ein Gewicht von 15573,756 Tonnen auf die Waage. Der reine Materialpreis, der sich daraus ergibt, beträgt rund 1,5 Millionen Euro, zu dem für die 7078,98 Arbeitsstunden Lohnkosten von 353.949 Euro kommen, was Gesamtkosten von rund 1,9 Millionen Euro für das Fundament ergibt.

Im nächsten Schritt entsteht dann die eigentliche Mauer. Die verwendeten Kalksteine haben ein Gewicht von 4719,32 Tonnen und kosten 943.864 Euro an Materialkosten, wozu noch zusätzlich Lohnkosten von 1,887 Millionen Euro für die 37.754,56 Arbeitsstunden kommen, woraus sich also Gesamtkosten von 2,831 Millionen Euro ergeben. Gleichzeitig verwendet werden auch die 2123,694 Tonnen Naturstein-Verlegemörtel, die 700.819,02 Euro kosten. Durch die 3 Meter Breite der Mauer muss auch eine Verfüllung verwendet werden, die ein Volumen von 4719,32 Kubikmetern und eine Masse von 10.382,504 Tonnen hat, was Materialkosten von 471.932 Euro ergibt, auf die die Lohnkosten von 235.966 Euro für die 4719,32 Arbeitsstunden kommen, was für die Verfüllung Kosten von 707.898 Euro ergibt.

Da bei so einem großen Mauerbau auch Urlaub anfällt, haben wir auch diesen berechnet: Es fallen 7432,929 Urlaubsstunden an, ergo rund ein Urlaubstag pro Maurer, was Lohnkosten von 371.646,45 Euro insgesamt bedeutet.

Die Gesamtkosten der Mauer betragen also 6,52 Millionen Euro bei einer Bauzeit von 49552,86 Stunden, was rund 0,11 Jahre sind.

Damit lässt sich als Fazit schließen, dass man eine vergleichsweise billige Alternative zum G20 Gipfel in Hamburg gehabt hätte, die außerdem den Vorteil mit sich gebracht hätte, dass man weniger Schäden durch Randale zu befürchten gehabt hätte, da die Uckermark nicht annähernd so urban besiedelt ist wie die Stadt Hamburg, was optimistischen Expertenschätzungen höchstens 1-2 ausgebrannte Fahrzeuge aus dem landwirtschaftlichen Sektor als Opfer gefordert hätte, wobei außerdem die Anzahl der trotzdem angereisten Autonomen wesentlich geringer gewesen wäre, da kein Mensch (und Autonome sind ja auch nur Menschen) freiwillig in die Uckermark fährt.

Daher schließen wir damit, dass diese Mauer sehr gut ist und dieser Plan unsere Unterstützung zur Umsetzung sicher hat: Ho-Ho-Hoch mit der Mauer!


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