Leser*innenbriefe zur Europawahl

Verschiedene Bürger*innen setzten uns bei Ihren Mails an die BZV Medienhaus GmbH (chefredaktion[ät]bzv.de, redaktion.wolfenbuettel[ät]bzv.de und redaktion.online[ät]bzv.de) in BCC. Das möchten wir hier durch Veröffentlichung lobend erwähnen und uns für die Unterstützung bedanken.

Leser*innenbrief 1:

„Guten Tag,

gestern verfolgte ich als Bürgerin aufmerksam die Wahlpartys in Wolfenbüttel und besuchte die von Ihnen genannten Orte, wo die Wahlpartys stattfinden sollten.

Sehr überrascht hat mich Ihre Ankündigung der Piraten, die gar nicht in der Kneipe zur Mühle zu finden waren, denn dort feierte die Partei Die PARTEI Wolfenbüttel das Ergebnis von 2,94% in Wolfenbüttel. Deren Wahlkampf der letzten Wochen mit Plakaten und Aufstellern in der Stadt Wolfenbüttel und zahlreichen Ständen am Markttag konnte man ja auch nicht entgehen, nur scheint das in der Zeitung heute früh bei Ihnen keine Rolle zu spielen. Ich war verwundert, dass Sie von den Piraten und NPD eine Grafik zeigen, der Partei Die PARTEI jedoch nicht. Fühlt sich irgendwie nicht so gut an, wenn man sieht, dass Sie als Presse scheinbar die Parteienlandschaft vor Ort gar nicht im Blick haben. Gerade junge Wähler haben großes Interesse an Parteien, die Themen wie Uploadfilter oder Seenotrettung in den Mittelpunkt stellen und auch Politik satirisch aufarbeiten, es wirkt so, als ob auch Sie lieber Journalismus für alte, weiße Männer machen.

Schade, nicht gerade zukunftsorientiert! Die Jugendlichen sind schon wichtig, oder nicht?

Mit freundlichen Grüßen,

[Name ist uns und der Prese bekannt]“

Leser*innenbrief 2:

„Sehr geeehrte Damen und Herren,
am gestrigen Sonntag habe ich die von Ihnen am Samstag beworbenen Wahlpartys in Wolfenbüttel besucht und musste in der Gstststätte zur Mühle feststellen, dass dort gar keine Wahlparty der Piraten stattfand, sondern der Partei „Die PARTEI“.

Im Gespräch mit den dort anwesenden PARTEI-Wählenden kam heraus, dass alle lokalen Pressevertreter von dieser Partei eingeladen wurden, Sie als größte regionale Zeitung es jedoch offensichtlich nicht schafften, eine Einladungsmail richtig zu lesen. So schrieben Sie dann von Piraten, statt von der PARTEI. Peinlich. Die Damen und Herren vor Ort nahmen es sehr gelassen und sagten mir nur „Die Zeitung ist halt sehr konservativ und berichtet lieber über Kaninchenzüchtertreffen, als die politische Meinung vieler junger Menschen ernstzunehmen. Damit müsen wir hier vor Ort leben.“

Ein Blick in ihre heutige Zeitung und Ihr Online-Angebot verschlug mir dann heute doch die Sprache. Selsbt rechtsradikale Splitterparteien wie die NPD finden dort mit 0,23% noch durch einen eigenen Balken Erwähnung, während Sie Die PARTEI mit einem Ergebnis von 2,94% im Landkreis einfach totschweigen? Ist das Ihr Verständnis von Journalismus? Ich habe recherchiert, dass Die PARTEI im Landkreis von 2014 zu 2019 4,5 mal so viel Stimmen bekommen hat. Im EU-Parlament haben sie einen dritten Sitz nur knapp verpasst…. und die Wolfenbütteler Zeitung berichtet lieber über die NPD. Muss ich das als politisches Statement sehen?
Mit verunsicherten Grüßen
[Name ist uns und der Presse bekannt]“