Innenstadt. Mit einem feuchtfröhlichen Vorschlag mischen sich die Potsdamer Aktivisten der Satirepartei Die Partei in die immer für bunte Debatten aufgeschlossene Stadtpolitik ein. Ein „Aquapark“ soll an Stelle des Stadtkanals entstehen.
„Ja zu Wasserrutschen! Nein zum Stinkekanal“, fordert die Kreisvorsitzende Bettina Franke. „Die Erleichterung war enorm, als die Stinkgrube von 1962 bis 1965 zugeschüttet wurde. Durch weitere sachdienliche Hinweise aus reifen Teilen der Bevölkerung rund um den teils ausgebuddelten und noch verschütteten Stadtkanal kamen wir zu dem Entschluss, ein deutliches Zeichen zu setzen.“ Nun soll ein „Aquapark“ mit Pinguinen, Orkas, Delphinen – siehe Animation – sowie Piranhas in einem abgeschlossenen Becken Potsdamer und Touristen gleichermaßen erfreuen. „Die Stadt erhält Unmengen an Geld, das sie gleich wieder versenken kann“, sagt Bettina Franke. So viele Besucher werden Parkplätze brauchen. Auch dafür hat die Partei-Kreischefin eine Lösung: „Die Havelbucht wird zubetoniert.“
Übrigens: Vor zwei Jahren sorgte ein Investor für Wirbel, der unter dem Stadtkanal eine riesige Kultur-, Freizeit- und Einkaufspassage einrichten wollte. Das war offenkundig kein Vorschlag der „Partei“, sondern ganz und gar ernst gemeint.
Im Mittelalter als Entwässerungsgraben zur Havel angelegt, wurde der Stadtkanal unter Friedrich Wilhelm I. ab 1722 begradigt und ausgebaut.
Von Ricarda Nowak