Treck durch die Institutionen 1

Am 15. August 2015 begann für den Druckverband PL und seinen GRÖVAZ der lange Marsch zur Macht durch die Institutionen, beginnend mit dem LandesPARTEItag in Rostock..
Diplomatenkoffer mit kugelsicherem Schreiber und Raubkopien der „Tollensetaler Stimme“, frischgebügeltes PARTEI-Abzeichen, das Fluchtfahrzeug für diesen glaubwürdigen Tag umgewidmet, die Bodyguards leicht abgeschlagen vom Tempo der Entwicklung… – das hatte Zarnekla noch nicht gesehen. Auch diesmal nicht.

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Vorbei später dann an den zahlreich auf uns wartenden Rostockern – wenn deren Ampel auf Rot war, hin zum Foto-Termin vorm M.A.U., dem Tagungsort, wo zahlloses Laufpublikum sich schon mal Bilder einprägen konnte, die im Wahlkampf 2016 hohen Wiedererkennungswert innehaben werden.

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Nun gut, die PARTEIsoldaten anderer Verbände wußten zunächst nicht viel mit uns anzufangen: „Wo liegt denn Loitz?“ Doch nichts leichter als bündige Aufklärung durch unseren GRÖVAZ: „Am Boden.“

Dieser, ermuntert durch einen poetischen Vortrag eines Jungen Wilden aus Schwerin, gab ebenfalls etwas allyrisches zum besten:

Marktfähig

Verkauf deine Zeit!
Du hast sie eh nicht.
Verkauf deine Kraft, Schwächling!
Fürn bißchen Feierabend.
Verkauf deine Ideen, Hirnwichser!
Laß dich fesseln, bezahl deinen Preis.
Verkauf das Geschick deiner Hände!
Von den Krumen back dir deine süßen Arbeitsplätzchen.

Nebenbei: Verkauf deine Kinder,
Wirf sie der Schule zum Fraß vor!
Auf daß sie werden wie du,
siehst sie nie wieder.

Verkauf dein Sperma, für Bares leer deine Eier!
Vielleicht wird aus dir armen Sau mal ein Freier.
Verkauf deine Neugier, den fragenden Blick!
Schon gibt Werbung Gas zum fehlenden Glück.
Verkauf dein Leben, deine Seele, deine Liebe,
fürn paar Euro, deinen Platz im Getriebe.
Mensch, trag deine Haut zu Markte!
Ein Krankenschein wird sie vielleicht flicken.
Los! Platzier dich auf Arbeit:
Laß dich rundherum ficken!

In späteren Redebeiträgen, die schließlich zu begeisterten Ovationen mitrissen, legte unser GRÖVAZ kurz einige Eckpfosten seiner zünftigen Regierungspolitik nach dem Sieg bei den Landtagswahlen 2016 dar, als da u.a. wären: Aufnahme des Kängurus mit den roten Boxhandschuhen ins Landeswappen, Abschaffung der Schulpflicht, endgültige Teilung in Mecklen und Burg, freie Bürgerentscheide über künftige Zugehörigkeiten einzelner Regionen und Habitate (zu Dänemark, Schweden, Sowjetunion, DDR, Loitz, Griechenland – was immer), endgültige Religionsfreiheit, d.h. Freiheit des Landes von jeglicher Religion, in der Übergangßeit Jugger als Pflichtfach und Ersatz für den Religionsunterricht, Arbeit für alle und zwar umsonst. Und eines machte unser Spitzenkandidat auch dem letzten grünen Pfeffi klar: Um später den gewaltigen Aufgaben des Bürgermeisterampes im Peenethal gewachsen zu sein, ist die einige Jahre vorübergehende Bekleidung des Ampes des Ministerpräsidenten im Lande eine gut bezahlte Übung.
In total geheimen Abstimmungen langte es am Ende zu Platz 4 auf der Landesliste der PARTEI. Ein schier unmögliches Ergebnis anbetrachts der maßlos vertretenen Verbände aus Greifswald, Schwerin und andernorts. (Nein, die Landesliste hat nicht nur 4 Plätze, sondern 18, tss…) Denn schon beim Gerangel um Plätze 2 und 3 fehlte jeweils nur eine Stimme an der Ergatterung. Wahrscheinlich die unseres GRÖVAZ, denn er gestand später, immer nur „Einverstanden!“ auf die Zettel geschrieben zu haben, statt seines Namens.

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