Bürger fragen – künftige Oberbürgermeisterinnen antworten

Im Laufe des Oberbürgermeisterinlichen Wahlkampfs wurden eine Menge fragen gestellt – hier nur ein Teil davon. Und natürlich die hervorragenden Antworten unserer Kandidatin Hannibal.

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Probleme in Rüsselsheim?

Meine Mitkonkurrenten um das Amt der Oberbürgermeisterin, außer vielleicht Herr Bihn.

Welche Chancen hat Rüsselsheim und was braucht es, um diese Chancen zu verwirklichen?

Es braucht Beton! Rüsselsheim hat endlich einmal Chancen Spitzenreiter in Deutschland (vielleicht in ganz Europa!) zu werden. Bei der Versiegelung von Flächen. Da haben wir noch 35 % Potenzial, das wir ausschöpfen können. Diese Chance werde ich natürlich nutzen.

Welche Akzente und Schwerpunkte wollen Sie als Oberbürgermeisterin setzen?

Amerikanisch natürlich. Einen anderen Akzent kriege ich nicht hin.

Warum sind Sie die Beste für den Chefposten im Rathaus?

I am the best of the worst. Und ich sehe einfach am besten in Chefsesseln aus. Ich würde sogar ans Telefon gehen. Wenn dabei ein Foto für die Presse gemacht werden würde.

Werden Sie sich gemeinsam mit uns für eine Verbesserung der Gemeindefinanzierung einsetzen?

Mafiöse Drückerkolonen und Gewerkschaften hat noch nie funktioniert.

Werden Sie dafür eintreten, dass ein barrierefreier Zugang zu allen städtischen Gebäuden ermöglicht wird?

Natürlich, ich will ja auch in mein Büro kommen.

Was werden Sie dafür tun, dass die unbesetzten Stellen bei der Stadt Rüsselsheim unverzüglich mit Fachkräften wieder besetzt werden?

Wenn wir welche finden, ja. Gegenfrage müsse es Fachkräften sein?

Wenn Sie die drei wich1gsten Themen für Stadt benennen würden, welche wären das?

1. Fragen korrekt formulieren

2. Hessisch verbieten

3. Beton

Wie stehen Sie dazu, dass die Wahl im Juli ist und nicht gemeinsam mit der Landtagswahl?

Mir ist egal, wann ich gewinne. Außerdem komme ich aus Rheinland-Pfalz, unsere Landtagswahl ist längst vorbei.

Wenn Sie die eingesparten Gelder dieser Wahl zur Verfügung hätten, wie hätten Sie diese für die Schulen ausgegeben?

Schlagen Sie mit dieser Frage eine Diktatur vor? Gerne. Unter meiner Führung lässt sich das locker einrichten. Dann brauchen wir nie wieder Wahlen und können das ganze schöne Geld in Overheadprojektoren investieren.

 

Wenn Sie OB werden, möchten Sie den Bereich Schulen in Ihr Dezernat übernehmen oder es bei Herrn Grieser belassen?

Selbstverständlich werde ich ein neues Dezernat einrichten. Mein Trauzeuge ist zurzeit arbeitssuchend und kann sehr gut mit Kindern.

Digitalisierung der Schulen – Welchen Ansatz verfolgen Sie hier?

Wir müssen endlich im 21. Jahrhundert ankommen.

Wann kommen unsere Schulen im 21. Jahrhundert an?

Spätestens im 22. Jahrhundert. Außer die Bahn fällt aus.

Welche Vorschläge können Sie im Bereich der Digitalisierung zur Lehrmittelfreiheit machen?

Wir werden sämtliche Overheadprojektoren einscannen und Stenografiekurse kostenfrei für alle Altersstufen einführen.

Schulbau & Sanierung – Explodierende Kosten, in allen Bereichen zudem kommen noch Lieferengpässe und Fachkräftemangel sowohl im Planungs- als auch im Baubereich. Wie kann eine Kommune mit einer solchen Herausforderung umgehen?

Ich denke, Panik wäre angebracht.

Wie gedenken Sie die dringenden Schulneu- und Umbauten zu finanzieren?

Mit Drogenschmuggel zwischen den Modellregionen Frankfurt und Mainz. Und mit Sponsoren aus der Privatwirtschaft. Zum Beispiel: „Dieser Dreisatz wird Ihnen präsentiert von HIER-MARKE-EINFÜGEN“.

Wie kann man dem Sanierungsstau begegnen?

Höflich. Immer Höflich.

Wie können die Schulen zeitgemäß ausgestattet werden?

Wir stellen ein paar Leute ein, die wirres Zeug in die Gegend schreien. Irgendwas mit Verschwörungstheorien, Grünen-Bashing, Anti-Wokeness und Gendern.

Helen-Keller-Schule: Wie geht es hier weiter?

Für Beschilderung ist der Baudezernent zuständig.

Wie sind Ihre Pläne dazu auch in Bezug auf den Kreis?

Hier wird es rund gehen. Vor allem, wenn wir erst kreisfreie Stadt sind.

Aus Elternsicht nimmt Vandalismus und aggressives Verhalten an Schulen zu. Wie sollte Ihrer Meinung nach die Stadt auf diese Problematik eingehen?

Eltern können Street Art sowieso nicht von Vandalismus unterscheiden. Daher empfehle ich, Eltern aus den Schulen zu verbannen. Am besten ein Verbot von Eltern im Bereich von 500 m um die Schule. Hilft auch gegen die morgendlichen Autokolonnen.

Wie kann Schule nachhaltig gestaltet werden?

Mehr Hanfanbau, da die Pflanzen schnell wachsen, viel CO2 speichern und wenig Wasser brauchen. Zudem kann man hinterher die Ernte verkaufen und damit die Schulk(l)assen ausbessern.

Wie würden Sie, als OB die, von bereits einigen Schulen erstellen, Mobilitätskonzepte (Besser zur Schule) unterstützen?

Ich verleihe meinen Rollator sehr gerne.

Was gedenken Sie zu verändern, damit der Verkehr zu den Schulen hin und von den Schulen weg besser läuft und ihn alle gefahrenfrei bewältigen können?

Wie gesagt: Eltern im Bereich von 500 m um Schulen verbieten und Kindern rechtzeitig das Laufen beibringen. Zack, alles läuft.

Bei Schulneubauten, werden Sie darauf achten, dass Toiletten mit Regenwasser nutzbar sind und die Dächer Photovoltaik bekommen?

Schultoiletten sind seit Jahrhunderten im Zustand der Nichtnutzbarkeit. Insofern reicht es, einfach kein Dach draufzumachen. Dann hat man das mit dem Regenwasser. Aber Solar geht dann nicht mehr.

Welche regenerativen Maßnahmen planen Sie bei Schulneubauten mit ein?

Wir bauen nur noch aus Bambus. Der wächst nach.

Wie stehen Sie zum Passivhausstandart bei Schulneubauten?

Nein, Passivität in der Schule führt immer zu schlechten Noten. Außerdem ist mir das egal, solange der Kreis bezahlt.

Wie stellen Sie den Rüsselsheimer Haushalt wieder „auf solide Füße“? Wie wird die Opelstadt wieder wirtschaftsstark?

Die Rüsselsheimer Wirtschaft und damit der Haushalt sollten zunächst auf vier gesunden Reifen stehen. Das schont dann besagte Füße. Außerdem kenne ich mich als Mainzerin hervorragend damit aus, wie man klamme Stadtkassen reichlich füllt. Erste Schritte werden ein Flughafen für Privatjets auf dem Opelgelände (Gewerbesteuer! Arbeitsplätze!) sowie die Errichtung des fantastischsten Freizeitparks aller Zeiten (Gewerbesteuer! Arbeitsplätze!), der kontinuierlich Touristenströme nach Rüsselsheim locken wird.

Wie wird die Innenstadt für Bürger und Besucher gleichermaßen zu einem attraktiven Aufenthaltsort? Wie wollen Sie Leben in den Stadtkern bringen?

Rüsselsheim braucht mehr Spaß! Wir brauchen für die Bürger:innen in der Innenstadt ganzjährig ein Karussell. Oder eine Schiffschaukel. Oder einen Autoscooter. Ausschließlich mit fabrikneuen Corsas. Daneben werde ich dafür sorgen, dass mehr Feste zur Belebung der Innenstadt gefeiert werden. Aber nicht so einen Kleinkram wie den Hessentag. Zuerst hole ich den Deutschlandtag nach Rüsselsheim, dann den Europatag. Die Einnahmen werden auch dem städtischen Haushalt zu Gute kommen.

Rüsselsheim ist als Autostadt bekannt. Wie bewegen sich die Menschen künftig durch die Opelstadt?

Darüber haben ich mir ausführlich Gedanken gemacht. Das Tretboot, so toll es auch wäre, ist leider höchstwahrscheinlich als Fortbewegungsmittel raus. In naher Zukunft wird es deshalb für jede:n Rüsselsheimer:in einen E-Scooter geben. Später dann einen Rollator oder (E-)Rollstuhl. Aber das wird schwierig. Wegen der Barrierefreiheit. Um die Zeit bis zur Umsetzung dieser Maßnahmen zu überbrücken, werde ich innerorts Mindesttempo 80 für alle (!) Verkehrsteilnehmer:innen einführen. Dann geht es auch endlich mal wieder vorwärts in Rüsselsheim.

Im Landschaftsschutzgebiet Mainauen geraten Kultur- und Naturschutz-Interessen aneinander, wenn es um das Klassikertreffen und Festivals im Mainvorland geht. Wie gedenken Sie, diesen Konflikt aufzulösen?

Es kann nicht unser Anspruch sein, die Tiere im Mainvorland zu diskriminieren, indem wir dort als Stadt Festivals veranstalten, zu denen sie sich den Eintritt nicht leisten können. Alle Tiere erhalten mit mir deshalb kostenlosen Zutritt zu diesen Festivals, Familien bekommen außerdem für jedes Familienmitglied ein kostenloses Getränk. 

Die Vereine leisten einen wichtigen kulturellen, sportlichen und sozialen Beitrag. Wie wollen Sie das ehrenamtliche Engagement aufwerten und fördern?

Dafür lohnt es sich nach China zu schauen. Jeder große Verein hat dort einen Partner aus der Wirtschaft, der den ganzen Bumms bezahlen muss. Das werde ich in Rüsselsheim ebenfalls so einführen. 

Im kulturellen Bereich wird gerne der Rotstift angesetzt. Ist ein hochwertiges Programm auch bei knapper Haushaltskasse möglich?

Möglicherweise, vielleicht. Wer definiert eigentlich was ein „hochwertiges Programm“ ist? Für manche reicht ein Kasten Bier mit Freunden am Mainufer. Ich könnte mir einen Bierdeckel für Rüsselsheim vorstellen. Der Bierpreis wird auf bezahlbare 4 € je Liter gedeckelt. Wenn das nicht die Kultur fördert, dann weiß ich auch nicht weiter.