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Dienstag, 9. April 2019

Kind abtreiben? – Oder soll man es lassen?

Nachdem unsere fleißigen Plakatierwichtel das eine oder andere Plakat in Hannover verteilt hatten und wie durch Zufall auch manches einigermaßen kontextbezogen ausgewählt wurde, erreichte uns heute diese Anfrage des Evanglischen Nachrichtendienstes:

„ich habe eine Frage zu dem angehängten Plakat. Ich habe es online beim Twitteraccount des Ortsverbandes Reutlingen gesehen: https://twitter.com/DiePARTEI_RT/status/1072523222233559043
In echt hat es der evangelische Landesbischof Meister in Hannover fotografiert.
Zum einen würde mich interessieren, wo und wie häufig Sie das Plakat aufgehängt haben?
Meine zweite Frage ist: Was ist der Sinn?

Und drittens würde ich Ihnen gerne ermöglichen, Stellung zu nehmen zu der Aussage des Landesbischofs:
„Auch für eine Satire-Partei muss es Grenzen geben. Ich bin höchst empört über „Die Partei“, die auf einem Plakat ein Porträt von Martin Kind mit „Kind abtreiben?“ betitelt. Das ist eine widerwärtige und abstoßende Form, Aufmerksamkeit zu bekommen.“

Wir haben es uns nicht nehmen lassen, eine entsprechende Antwort zu formulieren und zu verschicken:

vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir wie folgt beantworten:

Wir haben dieses Motiv als eines von mehreren im Rahmen der Europawahlplakatierung in Hannover plakatiert. An welchen Stellen wir welches Motiv plakatiert haben, haben wir nicht dezidiert festgehalten. Wir gehen zum derzeitigen Zeitpunkt von einer unteren zweistelligen Anzahl an Stellen aus, an denen dieses Motiv zum Aushang gekommen ist.

Wir bedanken uns für das Interesse an einem Plakat, welches die irrsinnige Einrichtung einer „Ethik“-Kommission in einer der korruptesten und verkommensten Gruppierungen Deutschlands (der DFB, ausnahmsweise mal nicht die Kirche…) zum Thema hat.

Da der Herr Landesbischof in seinem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung vom 19.9.2018 schon so viel Toleranz für AfD-Mitglieder aufbrachte („Was nicht funktioniert, ist, Christ zu sein und sich antisemitisch, menschenverachtend, ausgrenzend, rassistisch zu äußern oder andere Menschen öffentlich und in Online-Netzwerken zu beleidigen.“ und dass „ein christliches Leben trotz einer AfD-Mitgliedschaft grundsätzlich möglich sei“), möchten wir darauf hinweisen, dass unsere Plakate – auch das, dem nun so viel Empörung und wunderbare Öffentlichkeitsarbeit entgegengebracht wird – mit einem Augenzwinkern zu verstehen sind. Denn was für uns nicht funktioniert, ist mit Plakaten zu werben, die antisemitisch, menschenverachtend, ausgrenzend, rassistisch sind oder andere Menschen öffentlich und in Online-Netzwerken grundlos zu beleidigen.

Dass wir Ihre Frage „Was ist der Sinn?“ nicht beantworten, sehen Sie uns bitte nach; Ihr Laden sucht ja nun auch schon gut 2.000 Jahre vergebens danach.