Die PARTEI war auf dem Rheinberger Stadtfest unterwegs. Dann kam der Sicherheitsdienst. Dann kam die Polizei. Wieso, weshalb, warum? Lesen Sie im Folgenden. Es lohnt sich.
Wie angekündigt tätigte Die PARTEI Wesel auf Initiative der PARTEI Rheinberg und mit Unterstützung der PARTEI Krefeld und Oberhausen am Samstag, den 16.06. einen Spaziergang über das Stadtfest Rheinberg. Das Motto des Stadtfestes: Die wilden 30er, 40er und 50er Jahren.
Der Spaziergang blieb allerdings ein kurzer: Schon vor dem ersten Bierstand schoss eine überschminkte 50er-Furie auf uns zu, gab sich als Veranstalterin aus und forderte uns auf zu gehen. Wir hatten durchaus vor zu gehen, nämlich zum Bierstand – aber eben nicht dahin, wo sie wollte: weit weg.
Kurz darauf stand die gesamte Sicherheitsmannschaft der Veranstaltung um uns herum und wurde von unseren mitgereisten Rechtsexperten freundlich belehrt, dass auch ein Sicherheitsdienst keinerlei Sonderrechte gegenüber anderen Menschen hat. Wobei man für dieses Erkenntnis zugegebenermaßen zumindest die 30er und 40er Jahre gedanklich und emotional hinter sich gelassen haben muss, was manchen Menschen bis heute Probleme bereitet, wie man hört.
In seiner Not rief der Veranstalter die Polizei. Später erfuhren wir aus gut informierten Polizeikreisen, dass der Notruf darauf lautete, eine rechte (!) politische Gruppe habe das Stadtfest massiv gestört. Ein guter Grund für die Polizei, ebenfalls in Mannschaftsstärke aufzulaufen, was zumindest einen unleugbaren Effekt hatte: Das Stadtfest war mittlerweile außerordentlich gut besucht und wir genossen die volle Aufmerksamkeit aller Menschen im überblickbaren Umkreis.
Wir erklärten den entnervten Beamten, dass wir keine Ahnung hätten, welches Problem eigentlich vorläge und bekamen die Antwort, dass die Rheinberger Werbegemeinschaft die gesamte Innenstadt gemietet habe und damit bis Sonntagabend das Hausrecht auf allen öffentlichen Flächen verwalten würde. Und dass man per Hausrecht jeden Abschieben könne, dessen Nase einem nicht passte.
Als zufällig ein Pressefotograf auftauchte und mitschrieb, wurden plötzlich alle Furien zahm. Man einigte sich darauf, dass wir unsere Fahne und das Transparent einpacken würden und dann als geduldete Besucher unser Unwesen treiben dürften. Das allerdings war uns zu blöd, und so setzten wir den Tag damit fort, öffentlichkeitswirksam und völlig legal eine lange Triumphfahrt durch Rheinberg in der offenen PARTEI-Limousine anzutreten – mit Fahne und Banner.
Die PARTEI meint: Liebe Werbegemeinschaft, so wird das nichts. Dermaßen unentspannte Aktionen sind nicht gut für das Karma und die Umsätze der Rheinberger Händler. Mit mehr Gelassenheit kommen auch mehr Kunden. Wie wär’s beim nächsten Mal mit einem 60er-und-70er-Stadtfest mit unverkrampften Kommune-1-Flair und Bröselmaschinenmusik? Wir wären als kompetente Partner und Berater herzlich gern dabei.