Ein Paradebeispiel für brutal faire Demokratie bewies der sehr gute Kreisverband Weilheim-Schongau der Partei Die PARTEI bei seiner Aufstellungsversammlung. Ohne Hinterzimmer-Klüngeleien oder teure Wahlgeschenke (schade eigentlich) ging es am vergangenen Donnerstag in der Weilheimer „Hofbühne“ zur Sache. Sowohl die Landratskandidatur als auch die Listenreihenfolge für den Kreisrat sollten sich erst im Laufe das Abends langsam herauskristallisieren. Ohne Kampfabstimmungen ging es am Ende nicht.
Bevor die Mitglieder mehrfach zur Urne schritten, quälte der Kreisvorsitzende in einem langatmigen Lichtbildervortrag die Anwesenden mit dem zwar brillanten Wahlprogramm, das allerdings schon jeder in und auswendig kannte. Mit Ausnahme der Presse, die sich an dem „absurden Spektakel“ ergötzte.
Die anschließenden Wahlen verliefen dank großartiger Vorbereitung durch den 2. KV Uwe und fachmännischer Unterstützung von Landespapa Roland Kronbauer ohne größere Katastrophen. Dennoch wurde es ein längerer Abend, weil sich überraschend zwei Kandidaten um die Landrats-Kandidatur bewarben. Neben dem 1. KV Jörg stieg Achim wie Phoenix aus der Asche zum ernsthaften Konkurrenten auf. Sein Vortrag über die Zwangsverpflichtung von Landwirten, Hanf statt Baumwolle anzubauen, beeindruckte die Anwesenden merklich, und der als gesetzt betrachtete Kandidat Jörg von Rohland musste um seine Wahl bangen. Letztlich setzte sich der Kreisvorsitzende doch noch haarscharf mit 5:1 Stimmen durch und fordert nun im März 2026 den Pöbel von CSU, SPD, Grünen (und wer sonst noch alles von den Bäumen klettert) bei der Landratswahl heraus. Achim will sich jetzt in seinem Heimatort Habach für das Bürgermeisteramt bewerben.
Auch bei den Listenkandidaten gab es im Anschluss bange Blicke. Landespapa Roland, der die Stimmen auszählte, raunte beim Anblick der abgegebenen Wahlzettel ein ums andere mal entsetzt auf. Nach drei Wahlgängen war es endlich geschafft. Jörg, Uwe, Lorenz, Heiko und Achim blasen in dieser Reihenfolge zum Angriff auf den Kreistag und werden gemeinsam den Knödel zur Kartoffel bringen.
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