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Sonntag, 5. September 2021

Sarstedt: Wahlprogramm von Nicole Schreiber

Stadtplanung:

Holztorstraße: 

Wir fordern die durchgehende Begrünung und Umwidmung der Holztorstraße zum Stadtwald mit familiengerechten Baumhäusern und 24-Stunden-Bierzapfsäule. Die bestehenden Pläne, direkt an die Innerste angrenzend einen Geschäfts-, Park- und Wohnkomplex hochzuziehen, sind angesichts des Klimawandels ein finanzielles Wagnis ungeahnten Ausmaßes. Sarstedt ist Hochwassergebiet. Die jetzige investitionswillige Planerin wird kaum eine Elementarschadenversicherung erhalten, sodass bei den zu erwartenden häufigen Überschwemmungen die Steuerzahlerin zur Kasse gebeten werden dürfte.

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Allerorten wird gefordert, Autos aus der Innenstadt zu verbannen, in Sarstedt will man den umgekehrten Weg gehen – Kinder raus aus der Innenstadt, Autos rein in die Innenstadt. Nach euch die Sintflut? Wir möchten uns von unseren Kindern nicht vorwerfen lassen, dass wir die Zukunft zerstört haben werden. Es gilt jetzt, die Weichen für eine grüne, lebenswerte Innenstadt zu stellen – CO2-neutral.

Giebelstieg:

Wir fordern die Umwidmung der Vossstraße zur autofreien Zone, mit durchgängigem Spielplatz und generationenübergreifender Skatebahn inklusive Rollator-Parcours. Die Umbaukosten dafür dürften sich in Grenzen halten, beispielsweise lassen sich die bereits vorhandenen Schlaglöcher auf der maroden Durchgangsstraße kostengünstig mit Sand oder Wasser auffüllen und können so als Sandkasten und Wasserspielplatz genutzt werden – CO2-neutral.

Das alte Fabrikgelände in der Vossstraße ist ein idealer Standort für ein Mehrgenerationenhaus. Das unter anderem einem mehrstöckigem Indoorspielplatz mit Bälle- und Zahngebissbad Platz bietet – CO2-neutral.

Der Spitzname der Lönsstraße, „Ladenstraße“, ist längst in Vergessenheit geraten. So wird das nichts mit der Gentrifizierung, liebe KWG! Wir setzen uns für die Wiederbelebung der Ladenstraße ein, damit das überwiegend aus Letztwählerinnen bestehende Anwohnerinnenklientel von KWG und Bauverein alle erforderlichen Angebote fußläufig erreichen kann – CO2-neutral.

Umwelt, Hochwasserschutz:

Neben der hochwasserkonformen Innenstadtbegrünung werden wir das Überschwemmungsgebiet Ruthe beim Katastrophenszenario entsprechend berücksichtigen. Bei einer Flutwelle ähnlich wie jüngst im Ahrtal wird Ruthe rettungslos verloren sein, die derzeit in Planung befindlichen Fluttore sind hoffnungslos unterdimensioniert. Fraglich ist auch, wie viele Eigentümerinnen der Bestandsbauten eine Elementarschadenversicherung abschließen durften oder wollten – für Un(ter)versicherte darf dann wieder die Allgemeinheit einspringen. Bevor wir eine zweite Berliner Mauer um das Kerndorf Ruthe ziehen (wohlgemerkt ein attraktiver Gedanke, aber teuer) und da die Anzahl der dort stehenden Häuser sozusagen ein Fliegenschiss auf der Landkarte ist: Die zeitnahe Entsiedlung Ruthes ist alternativlos. Ausweichflächen sind auf dem Hopfenberg ausreichend vorhanden, die Grundstücksgrößen ermöglichen eine problemlose Nachverdichtung – CO2-neutral.

Verkehr:

Glückauf und Schacht Siegfried wurden bekanntermaßen als geeignetes Atommüllendlager ausgewiesen. Verwunderlich in diesem Zusammenhang: Die sonst an Bauland-Sahnestücken so interessierte KWG hat das Gelände An der Kassebeerenworth nicht aufgekauft, aus Gründen? Zwinkersmiley … Wir sagen ganz klar: Wir wollen kein „Giften statt Gorleben“ für unsere jetzigen und späteren Erstwählerinnen. Deshalb wollen wir zeitnah die vorhandene unterirdische Infrastruktur des Salzstocks anderweitig ausbauen und nutzen – als gemeindeübergreifendes U-Bahn-Netz, mit finanzieller Beteiligung des Kreises. Dafür setzen sich Nicole Schreiber (künftiges Ratsmitglied Sarstedt), Matthias Lege (künftiges Ratsmitglied Giesen) und Julia Wiesenmüller (1. Vorsitzende der Partei Die PARTEI KV Hildesheim und künftige Kreistagsabgeordnete) mit vereinten Kräften ein. Denn: Wo eine U-Bahn ist, ist kein Platz für Atommüll.

Die U-Bahn macht zudem die noch Jahre auf sich warten lassende Sanierung der Vossstraße obsolet. Das künftige U-Bahn-Netz soll die Sarstedter Ortsteile nebst Sonnenkamp mit den Ortsteilen der Gemeinde Giesen und Nordstemmen verbinden. So schaffen wir eine moderne kommunale Transportmöglichkeit – CO2-neutral.

In unsere fundierten Überlegungen floss auch der künftige Schülerinnentransport von Sarstedt Ost zur neuen Grundschule sowie zum Schulzentrum ein: Angesichts der zunehmenden Zahl der Kinder im schulfähigen Alter muss eine umweltfreundliche Möglichkeit geschaffen werden, die Kinder ohne hochgebockte Stadtpanzer (SUVs) quer durch die Stadt zu befördern, da das Nadelöhr Kreuzung Moorberg schon jetzt in die Knie geht. Die SuS-Beförderung muss modernisiert werden – CO2-neutral.

Seit Jahrzehnten erfreut sich in Sarstedt das sogenannte Bike-Sharing großer Beliebtheit, insbesondere in den Nachtstunden am Wochenende. Einfach ein Fahrrad nehmen und nach Gebrauch am Zielort wieder abstellen. Dieses Konzept möchten wir konsequent fördern und um Rollator-Sharing ausweiten.

Tourismus:

Wir fordern die Umbenennung der Giftener Seen vom Nah- zum Fernerholungsgebiet. Längst ist die Südseite zum kostenlosen Geheimtipp für Wohnmobilisten aus nah und fern geworden. Die derzeitige Stadtverwaltung hat bislang nur in Form einer nicht-barrierefreien Toilettenbutze reagiert – immerhin wurde hier mal an den Hochwasserschutz gedacht. Offiziell ausgewiesene, gebührenpflichtige Wohnmobilstellplätze inklusive Grauwasserentsorgung entsprechen dem Trend, mit dem Wohnmobil zu verreisen, und bescheren der Stadt zusätzliche touristische Einnahmen mit wenig Aufwand – CO2-neutral.

Weitere Wohnmobilstellplätze bieten sich in Schliekum nach Sanierung der Leinebrücke entlang des Ufers an – abends lädt dann ein kurzer Trip über den Promilleweg in die innerstädtischen Gaststätten ein.

Im Zuge der Aufwertung Sarstedts zur Region für nachhaltigen Tourismus führen Seilbahnen zum Gipfel des Kalimandscharo in der Nachbargemeinde Giesen, der als ganzjähriges Skigebiet ausgewiesen wird. Künstlicher Schnee ist nicht erforderlich, lediglich bei schlechtem Wetter wirkt das strahlende Weiß angegraut, als Hommage an die Partei Die PARTEI – CO2-neutral.

Schulen:

Auf dem Gelände der Grundschule Kastanienhof steht ein Pavillon, der stark abrissbedürftig ist und mitnichten von den Kindern genutzt wird, sondern vom hiesigen Blasorchester. Dass die Stadt hier nicht willens ist, dieses grauenhafte Bauwerk (Asbest?) abzureißen und dem Verein einen ansprechenderen Ersatz anzubieten, ist ein trauriger Beleg für die Kinder- und Musikerinnenfeindlichkeit der hiesigen Verantwortlichen. Es gibt genug Leerstand im Stadtgebiet außerhalb dicht besiedelter Wohngebiete, zur Not übergangsweise Container für diese lautstarken Mitglieder unserer Gemeinde – CO2-neutral.

Alle Wahlberechtigten abholen:

Wir sind bis dato die einzige Partei, die sich gezielt an zwei vernachlässigte Gruppen wendet: Zugezogene und Alleinerziehende. 

Personen mit Migrationshintergrund, seien es vor einigen Jahren nach Sarstedt Geflüchtete oder teils seit Generationen Ansässige, sind im Wahlprogramm der etablierten Parteien und Fraktionen schlicht nicht existent. Dabei leisten diese verdammt viel für ein gutes Miteinander, das unsere Stadt so lebenswert macht. 

Wir fordern daher barrierearme Kommunikation seitens der Verwaltung in Form von einfacher oder Leichter Sprache, mehr Unterstützung bei der Wohnungssuche sowie eine intensivere Einbindung und gezielte Einladung dieser Personengruppe zu kulturellen Veranstaltungen – Shisha und Schützenfest, Bierkrug und Baklava!

Alleinerziehende wiederum sind überdurchschnittlich häufig von Armut betroffen. Zudem beschert die Besteuerung von Eheleuten durch Ehegattensplitting der Zwei-Eltern-Familie unterm Strich deutlich mehr Geld als Alleinerziehenden. 

In der Vergangenheit mag die finanzielle Entlastung klassischer 2-Eltern-Familien mit dem Vater als Alleinverdiener und Ernährer gerechtfertigt gewesen sein, doch mittlerweile verdienen in diesen Familien häufig beide Elternteile. Alleinerziehende werden nach wie vor strukturell und finanziell gegenüber klassischen Zwei-Eltern-Familien massiv benachteiligt, auch in Sarstedt.

Beispiele hierfür sind die Preise für Sportangebote, insbesondere für Dauerkarten für das Innerstebad Sarstedt. Seit Jahr und Tag hat die Stadt Sarstedt nur Saisonkarten für klassische 2-Eltern-Familien mit bis zu 3 Kindern für 185 € im Angebot. Alleinerziehende werden bei dieser Preisgebung nicht berücksichtigt; diese müssen bei einem Kind pro Sommersaison 150 € bezahlen. Damit erlegt die Stadt Sarstedt Ein-Eltern-Familien unverhältnismäßig hohe Kosten auf und ignoriert konsequent die gesellschaftliche Entwicklung.

Wir fordern daher eine Heiratsbörse in städtischer Trägerschaft, um diesen Personenkreis finanziell mit Doppelverdienenden gleichzustellen.

Kontakt:

n.schreiber@nullparteimail.de