Der Kreisverband der Partei Die PARTEI hat am Donnerstag Abend unter freiem Himmel auf der Lilie die Kandidatinnen für die Kommunalwahl aufgestellt.
Beim Corona-bedingten Freiluft-Parteitag froren die Teilnehmerinnen am Ende zwar, doch hatte das den angenehmen Nebeneffekt, dass die Versammlung nach nur drei Stunden erfolgreich beendet werden konnte.
Als Oberbürgermeisterkandidatin wurde einstimmig Hamun Hirbod gewählt. Die 1. Vorsitzende Julia Wiesenmüller erläutert den Grund für die Aufstellung einer eigenen Kandidatin wie folgt: „Wie die meisten anderen Parteien haben auch wir nichts gegen Dr. Ingo Meyer (in der Hand). Aber wir haben uns an der cDU orientiert und wollen den Bürgerinnen etwas mehr Auswahl bieten. Wir hätten auch gerne Felix Oelmann als Kandidatin unterstützt, schließlich hat er Berufserfahrung als Bürgermeisterin seiner Klemmbaustein-Stadt. Auch eine Grüne Kandidatin wäre wohl von der PARTEI mitgetragen worden, selbst wenn es sich um Enzo Calvanico gehandelt hätte. Doch beim ernsten Thema Politik sind wir nicht zu Scherzen aufgelegt.“
Hirbod über seine Ziele für Hildesheim: „Wir müssen endlich Hildesheims Stärken umarmen, und das sind definitiv nicht die Fahrradwege. Deshalb möchte ich die Innenstadt für Fahrradfahrerinnen und Fußgängerinnen zu ihrer eigenen Sicherheit sperren, und prüfen, ob sich mit dem Bau einer Autobahn durch die Fußgängerzone die Leerstände reduzieren lassen. Dies ist logisch, weil Automobile die einzig ausgegrenzten Teilnehmerinnen in der Innenstadt gewesen sind – ohne sie kann das ganze gar nicht funktionieren! Außerdem muss die Zeit der „alten weißen Männer“ eine Ende haben. Zwar werde ich auch nicht jünger und bin trotz meiner Lockdown-Haarpracht im wesentlichen männlichen Geschlechts, doch wird mich die AfD auf Grund meines dunklen Teints und mutmaßlichen Islamisierungsbemühungen zuverlässig hassen. Die anderen 90% der Gesellschaft vertrete ich dagegen sicherlich besser, als die geschätzten Kolleginnen.“
Außerdem wurden Kandidatinnen für den Stadtrat Hildesheim, den Stadtrat Sarstedt, den Gemeinderat Giesen und den Kreistag aufgestellt. Dazu Kommunalpolitik-Veteranin Ortwin Bönhold: „Bei der Partei Die PARTEI werden alle interessierten Mitglieder mit Posten versorgt. Auch ich kandidiere wieder für Stadtrat und Kreistag, um erneut die Chance zu bekommen, eines der beiden Mandate abzulehnen, falls ich gewählt werden sollte. Gewählt haben wir in Blockwahl, weil sich in der Pandemie gezeigt hat, dass zu viel Demokratie nicht gut ist. Außerdem orientieren wir uns, als kleinste Volkspartei, damit am erfolgreichen Konzept der cDU.“
Doch nicht alles lief glatt bei der Aufstellung. Dazu unsere Kandidatin Kwan Schlieker aus der Oststadt: „Unsere Frauenquote auf FDP-Niveau ist wirklich peinlich. Zwar kann man positiv vermerken, dass alle Kandidatinnen auch gewählt wurden, aber bloß 25% Frauenanteil ist trotzdem nicht in Ordnung. Ich würde mich freuen, wenn sich mehr Frauen in der Partei Die PARTEI engagieren würden. Männer haben wir schon genug.“
Zum Schluss überreichte unsere Stadtratskandidatin Mirko Pauck unserem derzeitig erkrankten Landrat Lord Olaf Levonen symbolisch in dessen Abwesenheit eine Besitzurkunde für 1 Quadtratfuß Schottischen Wald – „Das haben wir ordentlich recherchiert, es handelte sich dabei um ein seriöses Angebot.“ Die 1. Vorsitzende Julia Wiesenmüller führt weiter aus: “Das war eine hervorragende Idee! Man schützt die Natur und darf den Titel eines Lords tragen, damit sind glaube ich alle Beteiligten zufrieden. Sollten wir für den kommenden Wahlkampf ebenfalls Titel benötigen werden wir sicher darauf zurückkommen.“
Wer ist diese Oberbürgermeisterkandidatin überhaupt?
Das Radiointerview auf Radio Tonkuhle
Dieser Text wurde im generischen Femininum verfasst und schließt alle anders gelesenen Personen ein.
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