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Mittwoch, 23. August 2017

Was noch gesagt werden muss…

…aber nie gesagt werden durfte. Deshalb hier an dieser Stelle die Rede, die am 18. August von unserer Ratsfrau Helena Arndt als Reaktion auf die Nichtbefassung hätte gehalten werden sollen:


Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Frau Ratsvorsitzende,

Es überrascht uns, dass Sie wirklich die Dreistigkeit und den Mut aufbringen, im Herzstück der städtischen Demokratie den erklärten Willen von Wählern derart mit Füßen zu treten. Wir als PARTEI der Liebe begrüßen es natürlich, dass SPD und CDU nun auch im Stadtrat zusammenfinden. Aber der Anlass stört unser demokratisches Selbstverständnis. Wir versuchen, hier ein zentrales Versprechen der Kommunalwahl einzulösen. Wir wollen dieser wundervollen Stadt einen Namen geben, den sie verdient, und sie in Martin-Sonneborn-Stadt umbenennen. Das wird von vielen Bürgern dieser Stadt gewünscht. 

Das muss in die demokratische Debatte!

Darüber muss gesprochen werden!

Und Ihre einzige Reaktion darauf besteht darin, dass Sie nicht mal zu einer Diskussion bereit sind? Und dabei haben Sie dafür außer Ihren Vorurteilen keinerlei Begründung.
Nein! Sie versuchen hier und jetzt eine sachliche Debatte im Sinne des erklärten Wählerwillens zu unterbinden. Und das allein aus wahltaktischen Motiven! So verneinen Sie die Demokratie in ihrem innersten Kern.

Die Menschen haben mit ihren Stimmen erklärt, dass sie den jahrhundertealten und angestaubten Namen Göttingen einfach satt sind. Dieser Name bedeutet für viele unserer Mitbürger einfach Arschingen. (Sie sollten nicht lachen, das türkische Wort „Göt“ bedeutet schlicht und ergreifend „Hinterteil“). Es ist in der heutigen Zeit, die sich immer mehr beschleunigt, notwendig, sich immer wieder neu zu erfinden! Darüber müssen wir sprechen!

Zudem ist der Umlaut „ö“ für eine internationale Vermarktung schlicht und ergreifend nicht geeignet. Dies zeigt sich auch an unserer so wichtigen Universität, die das Toponym nur im Weiteren führt. Sie benennt sich vor allem nach einem besonderen Menschen, der Geschichte geschrieben hat. So ist es bisher auch mehr der guten Arbeit der Verwaltung zu verdanken, dass diese Stadt auf Landkarten Erwähnung findet, als dem Namen, den ihr der Zufall zugespielt hat. Und Martin-Sonneborn-Stadt löst all diese Probleme!

Wir sind somit vollkommen der Auffassung, dass die Änderung des Namens der Stadt einen Fortschritt in allen Bereichen darstellt. Allein der Vorgang der Umbenennung würde ein internationales Medienecho bedeuten. Womit hat Göttingen das zuletzt geschafft? Und welche dieser Nachrichten waren Teil des sogenannten „positiven Image“ dieser Stadt?

Die Umbenennung würde den Namen unserer Stadt in die Welt tragen und damit neue Touristen anziehen. Auch andere Wirtschaftszweige können profitieren: Allein die lokalen Schildermacher erführen eine Aufschwung. Und Sie wollen ein so wichtiges Thema nicht mal diskutieren? Liegen Ihnen diese Menschen nicht am Herzen? Sind diese Menschen Bürger zweiter Klasse?

Eine erfreuliche Besonderheit des niedersächsischen Kommunalwahlrechtes ist es übrigens, dass die Menschen panaschieren können. Und unsere Wähler zugleich auch Ihre Wähler sein können. Denken Sie mal darüber nach, wie Ihr Gebaren auf sie wirken muss.