Unsere erklärte Wunschkandidatin Ursula von der Leyen ist Präsidentin der Europäischen Kommission. Welch ein Fanal, diese schicksalhafte Wende der europäischen Politik! Wir schwelgen nach einer orgiastisch durchzechten Nacht noch immer im Freudentaumel. Hoffen wir, daß uns der Schädel morgen nicht zu sehr brummen wird!
Dieses deutsche Traummädel, verdiente Trägerin des silbernen Mutterkreuzes, wurde von ihrem Vater liebevoll „Rößlein“ genannt. Das ist belgisch und heißt: „Stutenschnütchen“. Doch ihre charmante Anmut, das verschmitzte Gesicht mit dem knabenhaften Lächeln, das kein Wässerchen trüben kann, täuschen nicht darüber hinweg: die Frau ist ein Hengst, die kann die Ärmel hochkrempeln. Und sie ist sich auch nicht zu schade, sie direkt wieder herunterzukrempeln.
Bei der Truppe weiß man mittlerweile: wer nach den Sternen greift, muß auch wieder zurückfinden auf den Boden der Tatsachen. Gute Piloten fallen nicht einfach so vom Himmel, das braucht harte Arbeit und exzellente Beratung. Sowas darf – nein muß – man sich auch etwas kosten lassen. Und es hilft nicht, beim kleinsten Fauxpas gleich den Schleudersitz zu betätigen. Durchhaltewillen ist eine deutsche Tugend. Damit ist sie glänzendes Vorbild des prekär arbeitenden Michels an den Stammtischen und nicht zuletzt auch jeder alleinerziehenden Deutschen Mutter. Von ihrer Mannschaft wird sie nur noch ehrfürchtig „die Alte“ genannt.
Ursula von der Leyen hat die Bundeswehr zu einem Friedensprojekt gemacht. Wo kein Panzer mehr fährt und wo kein Bomber mehr fliegt, ist das Ziel der Klimaneutralität bereits erreicht. Dort treibt das Leben alsbald so manche Blüte. Diese Erfolgsgeschichte wird als Blaupause dienen für ein Europa der mäßigen Geschwindigkeiten. „Gut gemeint“ ist hier der Markenkern.
Sie hat dem professionellen (naja …) Umnieten von Leuten in Deutschland endlich wieder die wohlverdiente und lange verloren geglaubte Lagerfeuerromantik eines nächtlichen Fackelumzugs zurückgegeben. Sie wird auch mit dem ihr eigenen Laissez-faire die Feinde Europas, die Antidemokraten und die korrupten Opportunisten versöhnen mit den derangierten Massen, denen ein Ende mit Schrecken allemal lieber ist, als ein Schrecken ohne Ende.
Im Verteidigungsministerium wird sie beerbt von Annegret Kramp-Karrenbauer. Während in Deutschland die zweite Generation der linksterroristischen Latte-Macchiato-Fraktion Tod und Verderben sät, wird Annegret mit dem Einsatz des Militärs im Innern ernten. Und sie wird ein für allemal klarstellen: man setzt sich nicht ins Pissoir! Wo anderer Menschen einfache Sichtweise die Welt banal in „links“ und „rechts“ teilt, greift sie beherzt ins dritte Klo.
Sie wird auch ein glänzendes Vorbild sein für die Gendergerechtigkeit unter SoldatX und für die Inklusion diverser Menschen: ein Quell der Inspiration und der Hoffnung darauf, daß es auch jene nach ganz oben schaffen können, deren Identität jenseits binärer Geschlechterklischees liegt.
Der Leitspruch von Ursula Gertrud von der Leyen, das vertraute sie uns einmal an, ist: „Es reicht nicht, große Reden zu schwingen. Es ist auch wichtig, daß jemand dabei zuhört“.
„Ursula“ – das ist lateinisch und heißt „kleine Bärin“. Hoffen wir, daß sie der Europäischen Union denselben Bärendienst erweisen wird, wie Deutschland.
Das wäre Bombe!