In Neunkirchen-Seelscheid fehlt es an sicheren Radwegen! Das haben bereits die örtlichen Grünen festgestellt und ein neues Radwegekonzept beantragt.
Nach gerade einmal zwei Jahren Verspätung wurde dieses auch durch ein „professionelles Planungsbüro“ in Angriff genommen und bei einer ersten Analyse konnten sich die Grünen auch von dessen Expertise überzeugen.
Am 06. Juni wurde in Neunkirchen dann das neue Radwegekonzept zur Bürgerbeteiligung freigegeben.
Auch wir waren vor Ort. https://die-partei.net/neunkirchen-seelscheid/2023/06/03/die-schnellstrassen-denen-die-darauf-radfahren/
Die von den Grünen attestierte Expertise war jedoch genauso realitätsnah, wie ihre eigene und es gab bereits bei der Bürgerbeteiligung erste Proteste gegen das Konzept.
Wir mussten handeln!
Frisch für Radfahrende optimierte Kreuzungen sollten erneut aufgerissen und umgebaut werden. Scheinbar hatte niemand die Vorhaben des Kreises an Gemeinde und Planungsbüro gefaxt.
Ebenso unwissend waren sie über den kürzlich vollendeten Radweg zwischen Happerschoß und Allner, aber das ist ja auch Gebiet der Stadt Hennef. Wen interessiert schon, was die Nachbarn so treiben?
Geplant wurden die Möglichkeiten existierende Wirtschaftswege zu Radwegen umzutaufen, schließlich nutzten die Radfahrenden diese Wege ohnehin schon und dann müssen die Bauern mit ihren Traktoren eben auf den Acker ausweichen, wenn ein Fahrrad kommt.
Die Ringstraße soll tatsächlich zu einer Fahrradstraße umgebaut werden. In ihrem aktuellen Zustand ist sie für Radfahrende nicht zumutbar und ohnehin werden viel zu viele Autos am Straßenrand geparkt.
Ist sie erstmal neu gemacht und die parkenden Autos entfernt, können sich Radfahrende dort also wunderbar auf der parallel zur Hauptstraße verlaufenden, Kreisverkehr-freien Rennstrecke umfahren lassen.
Auch für die Verbindung der Ortsteile gab es Vorschläge. Zum Beispiel könnten ja die Wanderwege genutzt werden, wie wir bereits vorschlugen: attraktive Mountainbike-Trails!
Die schmale Brücke über den Wahnbach ist dabei nur ein besonderes Gimmick. Fahrrad auf die Schultern und zu Fuß über den Bach, Profis empfehlen wir diesen Teil der Strecke mit Lastenrad oder Kinderanhänger zu beschreiten.
Eine verbraucherfreundliche Alternative, die sogenannte Regenbogenbrücke gäbe es natürlich auch noch, leider wurde vergessen zu bedenken, wie diese finanziert werden soll.
Halten wir also fest, Radfahren in der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid bliebe unsicher, wäre da nicht zu Beginn der Bürgerbeteiligung noch der alles entscheidende Vorschlag präsentiert worden.
Die Radfahrenden sollen mit dem Stand der Technik gehen und sich (elektrisch) motorisierte Zweiräder anschaffen!
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Radwegekonzept – Ende!
Nun da für die Gemeinde alle Hindernisse aus dem Weg geräumt waren, ging es daran, die Bevölkerung zum Radfahren zu motivieren.
Mit Aktionen wie dem STADTRADELN vom 03. bis 23.09. oder der Tour der Hilfe am 19.09. sollte Groß und Klein motiviert werden, sich aufs Rad zu schwingen.
Auch wir meldeten uns zum STADTRADELN an und waren voller Erwartung viele Kilometer zurückzulegen.
Aber Moment! Von dem neuen Radwegekonzept war ja noch gar nichts umgesetzt, keine Umbeschilderung, kein Pop-up-Radweg, nicht einmal rote Farbe wurde auf die Straßen gepinselt.
Wir suchten also vergeblich und mussten bis zum Schluss damit leben.
Zurückgelegte Strecke auf sicheren Radwegen – 0 Km
Genau!
Auf Seite 5 der Präsentation zum Radwegekonzept wurde doch erklärt, wie in Neunkirchen-Seelscheid Radverkehr sicher möglich ist: mit (elektrisch) motorisiertem Zweirad!
Das wollten wir natürlich direkt ausprobieren, also rauf auf das Fahrrad, Helm nicht vergessen und los geht’s!
Demnach gilt also in unserer Gemeinde ab sofort:
Aufkleber folgen *zwinkersmiley*