
Am Samstag hatte das Bündnis „Aufstehen“ zu  bundesweiten Demonstrationen eingeladen. Da die Zeit (gegen Mittag)  offenbar extra wegen faulen Politik-Anwärtern wie uns gewählt worden war,  haben wir mal ein Auge geöffnet und uns dazugesellt.
Der eigentliche  Plan sah vor, quasi als kleine „Gegendemo“ in der Nähe herumzulungern  und eventuell ein paar Unterschriften für die Kommunalwahl abzugreifen. 

Doch  kaum hatte sich der Demonstrationszug in Bewegung gesetzt, wurden wir  sowohl von der Polizei als auch von „Aufstehen“-Demonstranten  freundlich, aber nachdrücklich in die Demo assimiliert. 
Ob dies am  mitgebrachten Bier lag („Sozial ist, wer Bier ranschafft“), können wir  nicht mit Bestimmtheit sagen. Allerdings gelang es uns trotz großem Interesse von Seiten der legitimen Demoteilnehmer nicht, mehr als 2 Demonstranten zum Mittrinken zu überreden. 
Deshalb sahen wir uns nach einiger Zeit  gezwungen, unser Bier an vorbeikommende Passanten zu verteilen. Ob des  herrlichen Wetters ließen diese sich nicht lange bitten, und griffen  beherzter zu als die „Aufwachen“-Teilnehmer.
Leider hatten wir jedoch  das Memo nicht bekommen, dass Parteien bei der Demo nicht als solche  auftreten sollten. Deshalb wurden wir kurz vor Ende der Demo gebeten,  doch bitte die Demo zu verlassen und etwas Abstand zu halten.
Wir hatten nichts dagegen, war  dies doch die ideale Gelegenheit, unsere UU-Formulare zu zücken und die  zurückbleibenden Passanten mit Autogrammewünschen zu belästigen. 
Witzigerweise  nahmen einige Demoteilnehmer die berechtigte Bitte um Abstand  kritischer wahr als wir, und blieben demonstrativ in unserer Nähe,  worauf sich quasi ein zweiter Demonstrationszug bildet, der dem ersten  in kleinem Abstand folgte.

Nach der Demo hatten wir noch ein paar  freundliche Gespräche mit den Aktivisten, bevor diese ihre Infostände  ab- und wir unseren aufbauten.
Doch da die Demo unsere Biervorräte  (glücklicherweise) nahezu aufgezehrt hatte, fehlte uns ein bischen die  Überzeugungskraft. So zogen wir uns alsbald ebenfalls zurück, um den  mittlerweile warmen Pfeffi im Sitzen zu verzehren.
Entschuldigen müssen wir uns noch bei den anwesenden Pressevertretern für das ausgefallene Statement: Leider hatten wir unser Bier im Auto vergessen und mußten kurzfristig nochmal zum Parkplatz. Sorry dafür…